Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen ist für Wanderer, Radfahrer und Inliner ein ca. 45 km langes Wegenetz ausgewiesen worden. Aufgrund der über 100 Jahre langen militärischen Nutzung und der damit verbundenen Kampfmittelbelastung, aber auch wegen der einzigartigen Naturausstattung, darf das Gebiet zu Ihrer eigenen Sicherheit und zum Schutz der Natur nur auf den ausgewiesenen Wegen betreten werden. Diese freigegebenen Wege (ca. 45 km) sind zum größten Teil asphaltiert, sind mit gelb markierten Pfählen bzw. gelben Rauten gekennzeichnet und dürfen zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht verlassen werden. An den Eingangstoren gibt es Übersichtskarten zum Wegenetz.
Ein barrierefreier Zugang zum ehemaligen Truppenübungsplatz befindet sich am sogenannten Böttinger Bahnhöfle, zwischen Auingen und Böttingen. Der Einstieg dort verläuft sehr eben und ist somit auch für mobilitätseingeschränkte Personen gut geeignet.
Die Besonderheiten des Platzes erschließt man sich am besten mit einer erlebnisreichen und sachkundigen Führung durch die Münsinger TrÜP-Guides . Diese bieten für Wanderer, Radfahrer und Busgruppen individuelle Touren sowie Touren an festen Terminen an. Die Vermittlung erfolgt durch die Touristik Information Münsingen.
Zusätzlich zur Führung über das Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes können Sie auch weitere Angebote (kostenpflichtig) dazubuchen:
Gruorn – Kirchenführung buchbar über die Touristik Information Münsingen
Gruorn – Bewirtung: 07125/1480 oder [email protected]
Altes Lager – Truppenübungsplatzmuseum: 07381/2505
Die Touren
Sie können die Tour inhaltlich individuell mit Ihrem Guide abstimmen und Ihre gewünschten Schwerpunkte nennen.
Wandertour Nordwest
Kommen Sie mit auf eine Zeitreise durch die Kulturlandschaft vergangener Jahrhunderte. Durch urige Schluchtwälder mit Blockhalden, Hochstaudenfluren und Schwammstotzen aus dem Jurameer wie dem archäologisch bedeutsamen Rappenfelsen. Unsere Wanderung führt uns auf exklusiven Wegen durch die typische offene, Weidelandschaft des ehemaligen Truppenübungsplatzes mit ihren bewaldeten Kuppen und Trockentälern, Hecken und Weidbuchen. Sie lernen die Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt sowie die Geologie und Landschaftsgeschichte des Münsinger Hardts kennen. Im ehemaligen Dorf Gruorn erfahren Sie mehr über die wechselhafte Geschichte dieses historisch bedeutsamen Ortes und die über hundertjährige militärische Nutzungsgeschichte des Truppenübungsplatzes. Variationen: Halbtagstour 8-12 km oder Ganztagstour 12-18 km.
Wandertour Nordost
Auf dieser reizvollen und nicht zu langen Wandertour bekommen Sie einen unvergesslichen Eindruck vom Münsinger Hart, einer alten Kulturlandschaft, die durch die militärische Nutzung ihren vormaligen Charakter erhalten hat. Auf der gesamten Tour entdecken Sie Spuren des Militärs, lernen besondere Landschaftsformen kennen und erfahren etwas über frühe Siedlungen. Bei geeignetem Wetter ist vom Turm Heroldstatt das gesamte Alpenpanorama zu bewundern. Variationen: Halbtagestour (3-4 Stunden) oder Ganztagestour (5-6 Stunden).
Wandertouren Südost
Variation 1 – Falkenhauser-Tour, 7,5 km
Die Wanderung eröffnet Blicke in vergangene Zeiten. An topographischen Besonderheiten wird Erdgeschichte sichtbar: Klifflinie, Trockentäler, Dolinen.
Wie menschliche Nutzung diese Landschaft im Wechsel der Zeiten prägte, wird anschaulich in Strukturen und anderen Zeugnissen. Die Strecke führt stets durch offene Landschaft , durch Täler und über Kuppen. Der Besucher wird die Schönheit und Vielfalt der Tier.-und Pflanzenwelt dieser Kulturlandschaft erleben, erfährt Entstehungsbedingungen und ihre Schutzwürdigkeit.
Variation 2 – Sternenberg-Tour, 3,5 km bzw. 7 km
Die Tour führt von Magolsheim auf der alten Postraße zum Sternenberg bei Böttingen. Der Weg ist abwechslungsreich gesäumt von Hecken, alten Bäumen, Feuchtstellen, Wacholderheiden und hügeligen Schafweiden. Eine vielfältige Pflanzen –und Tierwelt auf trockenen und feuchten Standorten, Zeugnisse der Militär-Vergangenheit und keltische Grabhügel gibt es zum entdecken. Der Sternenberg ist ein idealer Aussichtspunkt über das Münsinger Hart bis zum Nordrand des ehemaligen Militärbezirks.
Von Böttingen wird, je nach Wunsch, ein Fahrdienst zum Ausgangspunkt angeboten bzw. es kann die gleiche Strecke zurückgegangen werden.
Radtour
Freuen Sie sich auf eine abwechslungsreiche Radtour auf überwiegend asphaltierten, hügeligen Wegen. Ganz gleich ob Sie Aktivurlauber, erholungssuchender Naturfreund oder etwas über die Kultur des Truppenübungsplatzes wissen möchten, diese Tour bietet für jeden Etwas. Die frische Alb-Luft wird ihren Lungen gut tun und der rauhe Wind des Hardts wird Ihnen den Alltag aus dem Kopf pusten. Machen Sie mit uns Rast auf einem Vulkanschlot und besuchen Sie einen Ort in dem Menschen Ihre Heimat zurücklassen mussten.
Auf der 32 km langen Rundtour mit oft beeindruckender Himmelskulisse können Sie entspannt auf verkehrsfreien Wegen radeln. Sie fahren durch den ehemaligen Truppenübungsplatz in dem die Landschaft des Hardts wie vor Hundert Jahren stehen beblieben ist, ohne Pestizide, ohne Insektizide, ohne Stromleitungen und ohne Einebnung für eine bessere Bewirtschaftung. Eine einzigartige Landschaft mit Schäfern und Ihren großen Schafherden, die am Horizont ziehen, Hutewälder die den Tieren Schatten bieten und riesige Ameisenstädte die in den Wiesen sind lassen uns immer wieder anhalten.
Bustour
Mit dem Bus haben Sie die Möglichkeit, sich die ganze Größe und Faszination dieses 6.700 ha großen Areals zu erschließen.
Der Treffpunkt unserer Tour ist der Münsinger Bahnhof – Zentrum für Natur, Umwelt und Tourismus. Von dort fahren wir vorbei an dem ehemaligen Areal der Herzog-Albrecht-Kaserne, heute Wohngebiet Parksiedlung, zum Alten Lager.
Einen kurzen Abstecher machen wir zu den ehemaligen Kriegsgefangenen-Friedhöfen aus dem ersten und zweiten Weltkrieg am „Gänsewag“.
Quer über den Platz geht es zum ehemaligen Dorf Gruorn, wobei die einstingen Beobachtungstürme Reinhard, Lenee und Seckt in der Ferne sichtbar sind.
Eine Besichtigung der Stephanus-Kirche in Gruorn und Einkehr im renovierten “Alten Schulhaus” stärkt uns für die restliche Tour.
Bei entsprechender Wetterlage kann der Turm „Heroldstatt“ oder der “Sternenbergturm” besichtigt werden.